Jahresrückblick 2021

Ein weiteres Corona-Jahr geht für den Radclub Kaufbeuren vorbei, geprägt von ständig wechselnden Vorschriften und schwierigen Trainingsbedingungen. Ausfallende Rennen, abgesagtes Trainingslager und Weihnachtsfeier - das alles zählt mittlerweile zum traurigen Alltag der Sportvereine.

Und dennoch kann der RC auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken, in der zahlreiche neue Mitglieder gewonnen und für den Mountainbikesport begeistert werden konnten. Zählte der Radclub vor Beginn der Pandemie noch 74 Mitglieder, so waren es zum 1.1.2021 bereits 104 und zum Jahresende nun ganze 114 Mitglieder, darunter 39 Kinder, die mittlerweile in fünf verschiedenen Gruppen trainieren. Anders als der Großteil der Sportvereine gewinnt der Radsport immer mehr Anhänger und der Aufwärtstrend hält weiter an. „Gerade im Kinder- und Jugendbereich erfahren wir einen Boom.“, stellen die Trainer des Radclubs fest. Aufgrund der immer steigenden Nachfrage organisierte Vorstand Jonas Costian im Herbst einen D-Trainerlehrgang in Kaufbeuren, bei dem sich 22 Teilnehmer aus ganz Schwaben und Oberbayern als Betreuer für Mountainbike-Kindertraining weiterbildeten. 

Auch der Radclub Kaufbeuren hofft dadurch dauerhaft Verstärkung im Trainerbereich zu bekommen, da weitere Trainings- und Leistungsgruppen bereits in Planung sind. „Wir möchten den Kindern und Jugendlichen in erster Linie Spaß an der Bewegung, die richtige Technik und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Mountainbike vermitteln, sie aber auch an Wettbewerbe heranführen. Leider stoßen wir aufgrund eines fehlenden Trainingsgeländes aber an unsere Grenzen.“ Im Moment versucht der Radclub den Bau eines Trailgeländes zu initiieren, in dem sinnvolles Techniktraining mit Kurvenlines, Drops usw. möglich ist und das auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. „Wir sehen in Kaufbeuren noch großes Potential, denn es herrscht ein großes Ungleichgewicht zwischen der Anzahl der aktiven Mountainbiker im Stadtgebiet und der vorhandenen Trainingsmöglichkeiten, auf denen Mountainbiker auch geduldet und erwünscht sind. Gerade für unsere Kleinsten wäre ein festes Trainingsgelände, wie etwa der Bikepark in Eschach (Buchenberg) optimal. Außerdem fände es mit Sicherheit großen Anklang bei den Jugendlichen und könnte mit einer naturnahen Gestaltung zu einem Aushängeschild der Stadt werden.“ 

Um Abwechslung im Training zu bieten und das entfallene Trainingslager etwas zu entschädigen fanden auch in diesem Jahr fordernde und motivierende Trainingseinheiten auf dem Bundesligagelände in Obergessertshausen, aber auch spaßorientiertes Techniktraining im Bikepark Eschach und am Gymnasium Türkheim statt, wo die Jüngsten sich im Fahrparcours von „Radelrum“ und bei Rennen auf der Tartanbahn messen konnten. 

Obwohl zahlreiche Rennen wie etwa das Kaufbeurer Heimrennen, der Auerberg-Marathon und das Kids-Cup-Rennen am Tänzelfestgelände aufgrund der Pandemie bzw. sterbender Eschen abgesagt werden mussten, konnten die Kids dennoch einige Rennen wie den Alpenwasser-Kids-Cup mit den Stationen Heimenkirch, Wildpoldsried und Oberammergau sowie das Ehrenberg-Burgenrennen in Reutte bestreiten. „Im nächsten Jahr ist es unser erklärtes Ziel mit einer größeren Gruppe an der lokalen Kinder-Rennserie teilzunehmen.“, so die Trainer. Dabei sein und Erfahrungen sammeln ist alles, auch wenn sich natürlich alle über Erfolge wie in diesem Jahr mit dem Gesamtsieg des Kids-Cups durch Luisa Lingg (U9) und dem 2. Platz durch Jonathan Lingg (U9) freuen. „Noch schöner wäre es, wenn wir mit einer ganzen Mannschaft so wie etwa die Fahrer aus Oberammergau oder Wildpoldsried antreten könnten.“ 

Auch im Erwachsenenbereich kann der Radclub auf einen großen Erfolg durch die Qualifikation für die UCI-Weltmeisterschaft von Klaus Gebhardt durch sein tolles Rennen beim Schleck Gran Fondo in Luxemburg zurückblicken. Der in der Altersklasse M70-74 startende Gebhardt absolvierte den fordernden 90 Kilometer langen Kurs in nur 2:38:12h und erfüllte somit die Qualifikationsnorm für die WM.

Das nächste Jahr bleibt insgesamt also weiter spannend und wird den RC vor weitere Herausforderungen stellen. „Im Moment bemühen wir uns gerade eine Strecke für ein Kinderrennen zu finden. Leider gestaltet sich die Suche sehr schwer und unser Renngelände am Tänzelfestplatz wird wohl auch im nächsten Jahr aufgrund des Eschensterbens nicht zur Verfügung stehen. Doch mindestens ein Rennen wird es 2022 in Kaufbeuren sicherlich geben.“ 

Bleibt zu hoffen, dass im Frühjahr mit dem Training begonnen werden und auch die neue Kinder- und Jugend-Rennradgruppe mit den neuen Leihrädern ins Training starten kann. Ein großes Dankeschön geht an alle Sponsoren und Unterstützer, die den Radclub im vergangenen Jahr mit Rad- und Geldspenden gefördert haben.